ver.di Projekt WaSi fordert Schließung der ZAST in
Bremen Nord – Gesundheitsschutz für die
Bewohner*innen & alle Mitarbeitern*innen
der Wach- & Sicherheitsbranche

Presseinformation
Bremen, den 02.04.2020

In der zentralen Aufnahmestelle für Geflüchtete in der Lindenstraße in Bremen-Nord wohnen im Moment dicht an dicht 700 Menschen. Bis zu zehn Personen sind in einem Zimmer untergebracht. Das ist schon zu normalen Zeiten keine würdige Wohnsituation. Mit dem Corona Virus ist das umso gefährlicher. Mittlerweile haben sich die ersten Personen im Lager infiziert. Es ist kaum zu vermeiden, dass sich auch andere anstecken.
Die ver.di-Aktiven vom Projekt WaSi solidarisieren sich mit der Forderung nach einer Schließung der Aufnahmestelle und einer gesundheitsgerechten Verteilung der Bewohner*innen. Sie sehen sich in der Sache als gemeinsam Betroffene. Denn auch ihre Kolleg*innen, die in der Aufnahmestelle eingesetzt sind, werden derzeit einer unnötigen Gefahr ausgesetzt.

„Das Corona Virus macht nicht Halt vor dem Pass eines Menschen oder seiner Herkunft. Es droht aber in erste Linie diejenigen zu infizieren, die auch weiterhin gezwungen sind, in engen zwischenmenschlichen Kontakt zu treten.“, erläutert der ver.di-Ehrenamtliche Jens Behrendt und fährt fort:
„Wir Mitarbeiter*innen der Wach- und Sicherheitsbranche sind in der derzeitigen Situation mehr gefordert denn je. Sei es in der Objektbewachung, in den Supermärkten, in den Logistikzentren oder am Hafen, denn wir müssen dort zusätzlich für die Einhaltung des Gesundheitsschutzes sorgen.“
Die Gewerkschaft ver.di fordert von den Arbeit- und Auftraggebern der Wach- und Sicherheitsbranche, dass sie den zusätzlichen Einsatz der Kolleg*innen auch finanziell würdigen. Darüber hinaus verlangt sie die Gewährleistung eines vollumfänglichen Gesundheitsschutzes.

Dazu Gewerkschaftssekretär Nils Wolpmann: „Das bedeutet ausreichend Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung, dort wo die Kolleg*innen im Einsatz sind. Das bedeutet aber auch unnötige Gefährdungen aller Beteiligten dort abzustellen, wo sie vermeidbar sind. In der Lindenstraße wäre dies der Fall—durch eine dezentrale Unterbringung.“

Die konkreten Forderungen der Kolleg*innen vom Projekt WaSi lauten:
•    Schließung der ZAST Lindenstraße und dezentrale Unterbringung der Bewohner*innen zu ihrem Schutz und dem der dort eingesetzten WaSi-Kolleg*innen vor Corona. Der Schutz der Gesundheit von Menschen muss vor wirtschaftlichen Interessen stehen
•    Vollumfänglicher Gesundheitsschutz für alle Mitarbeiter*innen der Wach –und Sicherheitsbranche, die auch weiterhin pausenlos im Einsatz sind
•    500€ Prämie pro Monat für jeden und jede Kollleg*in vor dem Hintergrund der zusätzlichen Belastungen, steuerfrei. Auch sie sind systemrelevant
•    Einhaltung der tariflichen Regelungen für die Kolleg*innen der ZAST.

Das Projekt WaSi:
Das Projekt WaSi ist ein Zusammenschluss aktiver ver.di-Mitglieder aus der Wach– und Sicherheitsbranche. Wir haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam für gute und sichere Arbeitsbedingungen einzustehen.

Für Rückfragen:
Nils Wolpmann
ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen
Fachbereich 13 – Besondere Dienstleistungen
Telefon 0421 3301-380
Mobil 0171 6560509

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