Pressemitteilung vom 16.03.2021
Mittwoch, 17. März 2021 | 17:30 Uhr | Wollepark, Delmenhorst
Ein Zusammenschluss von Freund*innen, Angehörigen und dem „Bündnis in Erinnerung an Qosay“ wird am morgigen Mittwoch im Wollepark in Delmenhorst eine öffentliche Trauerfeier für den 19-jährigen Qosay Sadam Khalaf abhalten. Mit dieser öffentlichen Trauerfeier soll dem Schmerz und der Fassungslosigkeit über Qosays Tod Ausdruck verliehen und an ihn als den Menschen erinnert werden, der er war. Das „Bündnis in Erinnerung an Qosay“ wird am Ort des Geschehens zudem mit Familienangehörigen und Freund*innen zusammenstehen, um Aufklärung und Gerechtigkeit für Qosay zu fordern.
Qosay und ein Freund waren am 05.03.2021 im Wollepark von zwei Delmenhorster Polizeibeamten aus unbekannten Gründen kontrolliert und angegriffen worden. Qosay wurde von den Polizeibeamten durch den Park gejagt, sein Freund wurde an eine Parkbank gefesselt. Die Polizeibeamten überwältigten Qosay schließlich und attackierten ihn aus nächster Nähe mit Pfefferspray. Herbeigerufene Rettungssanitäter verweigerten Qosay trotz der nachweislichen Schädigung durch das polizeiliche Pfefferspray die Aushändigung von Wasser, obwohl Qosay sie mehrfach explizit darum bat. Stattdessen verschleppten die Beamten ihn ohne ärztliche Versorgung in das Delmenhorster Polizeigewahrsam.
Knapp zwei Stunden nach dem Angriff durch die Polizeibeamten erlitt Qosay einen Zusammenbruch in der Zelle des Polizeigewahrsams und fiel ins Koma. Am Abend des 06.03.2021 verstarb Qosay Sadam Khalaf an den Folgen des gewaltsamen Einsatzes der Polizei im Krankenhaus in Oldenburg.
„Es ist bisher völlig unaufgeklärt, wie genau der brutale Einsatz der Polizei im Wollepark abgelaufen ist, was zum Tod von Qosay geführt hat und welche Verantwortung die beteiligten Polizeibeamten dafür tragen“, so Sunny Omwenyeke vom Bündnis.
Die öffentliche Trauerfeier findet am 17.03.2021 im Wollepark statt, um einen Raum zu schaffen, in dem seine Freund*innen und Bekannten gemeinsam mit den Angehörigen an Qosay erinnern und ihren unermesslichen Verlust betrauern können.