Kundgebung „Hände weg vom Kirchenasyl – Ayub bleibt!“

Sonntag, 08. Dezember  |  Beginn: 11:30 Uhr

Zionsgemeinde Kornstraße 31  | Kundgebungsort: Leibnizplatz 12:00 Uhr

In Folge der Verhinderung der Abschiebung von Ayub I. und dem versuchten historischen Bruch des Kirchenasyls ruft der Flüchtlingsrat Bremen zu einer Kundgebung am Sonntag um 12:00 Uhr am Leibnitzplatz in der Neustadt auf.

Wir wollen gemeinsam die Zionsgemeinde um 11:30 Uhr nach dem Gottesdienst abholen und dann zum Leibnitzplatz laufen. Dort wollen wir zusammen zeigen, dass das Kirchenasyl und unsere Solidarität mit Ayub und Geflüchteten nicht gebrochen werden kann. „Diese Woche war für mich persönlich sehr aufwühlend und hochemotional. Wir waren entsetzt und wütend über den Bruch des Kirchenasyls gegenüber Ayub und verbunden durch die Hoffnung, dass wir etwas verändern können, wenn wir uns menschenverachtender Politik in den Weg stellen. Dieses Gefühl wollen wir am Sonntag auf die Straße tragen,“ so der Anwohner Leon S., der selbst die letzten Nächte in der Kirche verbracht hat.

Am Montag, den 2. Dezember, wurde versucht, den Geflüchteten Ayub I. gewaltsam aus dem Kirchenasyl in der Zionsgemeinde abzuschieben. Dieser Schritt der SPD-geführten Innenbehörde unter Ullrich Mäurer ist historisch, denn seit über 25 Jahren ist das Kirchenasyl in Bremen unangetastet geblieben. Das wurde jetzt gebrochen. Diesem Bruch der Vereinbarung zwischen den Kirchen und Staat haben sich mehrere Hundert Menschen in den Weg gestellt und konnten die Abschiebung vorerst verhindern. Die solidarische Stadtgesellschaft hat mehrfach in den folgenden Nächten gezeigt, dass dieser Bruch des Kirchenasyls und die menschenverachtende Haltung, die diesem Angriff zugrundeliegt, nicht toleriert werden.

„Die letzten Tage haben gezeigt, dass Innensenator Mäurers harte Abschiebepraxis im eindeutigen Widerspruch zum zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt in Bremen steht,“ so Gundula Oerter vom Flüchtlingsrat Bremen. Das Migrationsamt als Behörde des Innensenators hatte das Bundesamt für Migration explizit aufgefordert, die heute ablaufende Überstellungsfrist nach Finnland zu verlängern, um die aus der Zivilgesellschaft verhinderte Abschiebung doch noch durchführen zu können. Dafür hat das Migrationsamt Fakten verbogen und unhaltbare Behauptungen aufgestellt, um so ein angebliches „Flüchtigsein“ von Ayub zu konstruieren. Dabei ist klar: Ayubs Aufenthaltsort in der Zionsgemeinde war der Behörde durchgehend bekannt.
Pastor Thomas Lieberum stellt fest: „Migration ist nicht das Problem. Migration bereichert uns, auch jenseits vom Kirchenasyl. Innensenator Mäurer hat etwas erreicht, was er vermutlich nicht wollte, nämlich dass sich ganz viele Leute zusammengetan und für die Menschenrechte eingesetzt haben.“

Weil weitere Angriffe auf das Kirchenasyl angekündigt sind und Ayub I. immer noch in akuter Gefahr ist, kommen wir am Sonntag zusammen, um Ayub I. und allen Geflüchteten unsere Solidarität auszudrücken. Wir zeigen, dass die Bremer Stadtgesellschaft gegen menschenunwürdige Abschiebungen und für Menschenrechte zusammen steht.

Kontakt: 0421 4166 1218 (AB und Rückruf – wir sind im Kirchenasyl)

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